Burkhard u. Marco Hölz GbR Elkenhof 35796 Weinbach Tel. 06474/363 Fax 1731 hoelz@elkenhof.de  www.elkenhof.de

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Landfrauen

Fotos u. Artikel: Wolfgang Henns. Wir danken für die Freigabe

Der „Elkenhof“ wächst und gedeiht

Aktion Tageblatt öffnet Türen: 40 Leserinnen und Leser besichtigten den modernen Betrieb bei Weinbach

Weinbach. Wer rastet, der rostet. Oder: Stillstand bedeutet Rückschritt. Dieses Motto könnte man über die vergangenen 50 Jahre der Landwirtfamilie Hölz stellen. Seitdem sie 1960 von Blessenbach an die Hohe Straße ausgesiedelt ist, hat die Familie ihren „Elkenhof“ schrittweise zu einem der modernsten und größten landwirtschaftlichen Betriebe entwickelt.
Davon konnten sich rund 40 Leserinnen und Leser dieser Zeitung bei der ersten Station unserer Sommeraktion „TAGEBLATT öffnet Türen“ überzeugen. Burkhard Hölz und sein Sohn Marco zeigten den zwei Besuchergruppen den Betrieb, ihre Tiere und die neue Biogasanlage.

Wie so oft, hat auch die Erfolgsgeschichte des „Elkenhofs“ mehrere Väter. Der eine ist sicher der enge Familienverbund. Wo andernorts Landwirte keinen Nachfolger finden, folgte in der Familie Hölz Generation auf Generation, um die Arbeit der Vorfahren fortzusetzen. Dabei haben Burkhard und Marco Hölz das Glück, dass auch ihre Ehefrauen Monika und Daniela die Arbeit auf dem Hof lieben.  Dazu kommen andere Familienmitglieder, die während der Erntezeit oder bei anderen Gelegenheiten mithelfen, sowie zwei Auszubildende.
Der zweite Faktor ist die Bereitschaft, sich weiter zu entwickeln, sich den Entwicklungen anzupassen und vor allem zu investieren. Der Maschinenpark mit fünf Schleppern und einem Mähdrescher, der Bau der großzügigen Stallungen, die moderne Melktechnik sowie die Photovoltaik auf den Dächern und die neue 75 Kw-Biogasanlage haben Hunderttausende von Euro verschlungen. Da reicht nicht allein die Liebe zum Beruf, hier muss auch mit spitzer Feder gerechnet werden. Und die Veränderungen auf dem Agrarmarkt können jederzeit einen Strich durch die Rechnung machen.

Die Hölz GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) konzentriert sich neben der Bestellung ihrer landwirtschaftlichen Flächen vor allem auf die Milchwirtschaft.  In dem vor ein paar Jahren errichteten neuen Stall werden zur Zeit rund 160 Kühe von drei Melkrobotern gemolken. Licht und Luft durchfluten die Gänge und die Boxen, in denen sich die Tiere aufhalten.
Unsere Leserinnen und Leser bestaunten die automatischen Melkabläufe, bei denen dem Computer nichts entgeht. Alle Milchkühe haben einen Namen und eine Nummer und tragen an einem Halsband einen elektronischen Schlüssel, der dem Computer anzeigt, ob die Kuh das „Anrecht“ hat gemolken zu werden. Denn der  Anreiz für die Wiederkäuer, sich der Prozedur in der engen Box zu stellen, ist ein besonders wohlschmeckendes Futter. Der Computer weiß, ob die Kuh das nötige Zeitlimit erreicht hat und schickt die Tiere, die zu früh kommen, wieder weg.
Wer aber zur rechten Zeit erscheint, den erwartet ein Melkgefühl der besonderen Art. Nach einer gründlichen Reinigung des Euters saugen sich die vier Schläuche wie von Geisterhand an die Zitzen. Der Computer registriert und zeichnet die Milchleistung auf, Zitze für Zitze auf den Milliliter genau. Im Schnitt geben die Kühe des Elkenhofs täglich 30 Liter Milch. Das setzt natürlich voraus, dass sie ihren nicht geringen Durst stillen können. Das Wasser dazu kommt aus einem eigenen Tiefbrunnen.
Die Milch wird in einen großen Tank gepumpt. Alle zwei Tage übernimmt ein Milchauto rund 9500 Kilogramm und fährt es zur Hochwald-Molkerei nach Hungen. Langfristiges Ziel der Weinbacher Landwirte ist der Bau eines weiteren Melkroboters, so dass mehr als 200 Milchkühe gemolken werden können.
Nicht nur in finanzieller Sicht ist entscheidend, was hinten rauskommt, sondern auch für den Betrieb der neuen Biogas-Anlage. Sie hat eine Stundenleistung von 75 Kilowatt und läuft rund um die Uhr. Gespeist wird sie von der Gülle der Kühe, durch deren Stall regelmäßig ein Schieber fährt und die Hinterlassenschaften der Tiere beseitigt.
Die Gülle wandert zunächst in ein unterirdisches Becken, aus dem sie dann in den Fermenter gepumpt wird. Durch die Gärung bei einer Betriebstemperatur von rund 40 Grad entsteht Gas, das wiederum einen großen MAN-Diesel antreibt. Der dabei produzierte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Die entstehende Abwärme nutzt der „Elkenhof“ zur Heizung der beiden Wohnhäuser. Und: die so behandelte Gülle stinkt nicht mehr, kann aber dennoch als Dünger auf den Acker ausgebracht werden. 
Zehn Milchkühe zählte die Familie Hölz, als sie aussiedelte. Heute „bewohnen“ rund 300 bis 400 Kühe, Rinder, Färsen und Kälber den Hof.